Förderungsmöglichkeiten für Fernstudierende in der Schweiz

Bevor Ihnen der akademische Abschluss zu einer angesehenen beruflichen Karriere verhelfen kann, ist die Investition eines nicht unerheblichen Geldbetrags erforderlich. Des Weiteren werden die Ausgaben für das Studium um eine ganze Reihe Kosten im Bereich der Lebenshaltung ergänzt. Dazu gehören unter anderem Mietkosten, Ausgaben für Verpflegung und Haushalt, Versicherungen sowie Ausgaben für Freizeit und Mobilität.

Eine einheitliche Regelung bezüglich der Studiengebühren besteht bislang nicht, wobei sich diese stark von Anbieter zu Anbieter unterscheidet. Informieren Sie sich daher genau, wie stark die Kosten für den von Ihnen ausgewählten Studiengang voneinander abweichen.  In jedem Fall bieten sich Ihnen mehrere Massnahmen zur finanziellen Unterstützung.

Bestens unterstützt durch Stipendium und Darlehen

Bei einem Stipendium handelt es sich um einen Geldbetrag, welcher Ihnen entweder als Einmalzahlung oder in Form von wiederkehrenden Leistungen ausbezahlt wird. Im Gegensatz zu einem Kredit sind Sie beim Stipendium in aller Regel zu keiner Rückzahlung verpflichtet. Manche Investoren vereinbaren eine bestimmte Summe, die dann zu erbringen ist, wenn Sie im Berufsalltag Fuss gefasst haben.

Die Vergabe von Stipendien und Bildungs-Darlehen ist in der Schweiz kantonal organisiert. Da die Kantone nur über eine begrenzte Anzahl von Plätzen verfügen, ist die Zuteilung an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt. Da jeder Kanton seine Schwerpunkte selbst festlegt kommt es zu Abweichungen bezüglich der Stipendienvergabe. Einer dieser entscheidenden Faktoren ist beispielsweise das verfügbare elterliche Einkommen. Je geringer die finanziellen Mittel sind desto größer ist Ihre Chance, an ein Stipendium zu kommen.

Eine Alternative zum Stipendium bietet hingegen das sogenannte Darlehen. Dabei verpflichten Sie sich zur Rückzahlung des geliehenen Betrags, zuzüglich eines meist geringen Zinssatzes.
Unabhängig davon welche Variante Sie anstreben, Ihr Gesuch ist immer schriftlich beim zuständigen Kanton einzureichen. Der Kanton nahe des Wohnsitzes Ihrer Eltern ist auch der für Sie richtige Ansprechpartner.

Förderung durch den Bund

Der Bund hat sich dazu bereit erklärt, Personen die sich zu Experten in einem bestimmten Fachgebiet entwickeln möchten, finanziell unter die Arme zu greifen. Sind Sie bereits im Besitz über eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung und haben schon mehrere Jahre in Ihrem Beruf gearbeitet?

Dann gehören Sie definitiv zur Zielgruppe der Unternehmung. Um sich hierfür zu qualifizieren ist zunächst die eidgenössische Prüfung abzulegen, welche in der Schweiz flächendeckend angeboten wird. Je nach Spezialisierung erhalten Sie nach Bestehen einen eidgenössischen Fachausweis, oder das eidgenössische Diplom. Beide Nachweise befähigen Sie dazu, die finanzielle Unterstützung des Bundes in Anspruch zu nehmen.

Private Stiftungen/Fonds

Die Schweiz verzeichnet insgesamt etwa 13.000 Stiftungen und Fonds. Einige davon sind privat organisiert. Die Höhe des ausbezahlten Geldbetrags wird individuell berechnet.
Die kantonalen Berufs- und Studienberatungsstellen händigen Ihnen auf Anfrage gerne die entsprechenden Adressen aus.

Weitere Institutionen

Neben kantonalen Stipendien, Bildungs-Darlehen, Stiftungen und Fonds gibt es durchaus noch weitere, weniger bekannte Möglichkeiten, um in den Genuss finanzieller Unterstützung zu gelangen.
Hierzu zählen beispielsweise Lehrmittelbeiträge Ihrer Heimatsgemeinde.
Kontaktieren Sie des Weiteren die schweizerische Förderung Educa Swiss, welche darauf spezialisiert ist, Bildungsvorhaben finanziell zu unterstützen. 

Ein weiterer Geheimtipp ist die Anfrage beim Staatssekretariat für Forschung und Innovation (SBFI), das sich möglicherweise auch Ihrem Anliegen annimmt. 

Eine zusätzliche Anlaufstelle bieten Ihnen die Weiterbildungsfonds der Temporärbranche

Zu guter Letzt kann sich die Kontaktaufnahme zu größeren Unternehmen in der Schweiz als durchaus vielversprechend erweisen. Einige Unternehmer sind gegenüber der Vergabe von Stipendium aufgeschlossen.

Da sich neben Ihnen weitere unzählige Studenten um den Erhalt eines Stipendiums bemühen, kann sich dieser Prozess oftmals in die Länge ziehen und einiges von Ihnen abverlangen. Es ist zu erwarten, dass nicht gleich die erste Anfrage zum Erfolg führt, dennoch sollten Sie niemals den Mut verlieren und mit einem Höchstmass an Ausdauer der Sache entgegentreten. Einer Ihrer grössten Joker ist der Faktor Zeit. Bemühen Sie sich rechtzeitig, dann sind Sie der Konkurrenz garantiert einen Schritt voraus.

Alternativ: Finanzierung durch Nebenjobs

Die freie Zeiteinteilung im Rahmen eines Fernstudiums ermöglicht Ihnen die Aufnahme eines zusätzlichen Nebenjobs. Ein Arbeitsverhältnis bessert nicht nur Ihre finanzielle Situation auf, sondern verleiht ihnen darüber hinaus sogenannte Soft-Skills wie zum Beispiel die Arbeit in einem Team.

Zu empfehlen ist ein Nebenjob, der unmittelbar in Verbindung mit Ihrem Studiengang steht. So haben Sie die Möglichkeit, erlerntes Wissen direkt anzuwenden und wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln. Bei zukünftigen Arbeitgebern sind solche leistungsnachweise immer gern gesehen.

 

Förderungsmöglichkeiten kurz und knapp:

  • Kantonales Stipendium
  • Bildungs-Kredit
  • Bund
  • Private Stiftungen und Fonds
  • Lehrmittelbeiträge der Heimatsgemeinde
  • weitere Institutionen wie Educa Swiss
  • Staatssekretariat für Forschung und Innovation (SBFI)
  • Weiterbildungsfonds der Temporärbranche
  • Unternehmen
  • Praxiserfahrung im Nebenjob