Ernährungsberatung studieren per Fernstudiengang

Das Fernstudium zum Ernährungsberater öffnet vielseitige Karrierechancen, denn das Wissen dieser Berufsgruppe wird in der Schweiz geschätzt und auch benötigt:  Vielen Arbeitnehmern fehlt im Berufsalltag der Freiraum für sportliche Aktivitäten und gesunde Ernährung. Nicht selten wird das Mittagessen im Stehen schnell verschlungen und das gemeinsame Essen in der Familie oder mit Freunden wird zur Seltenheit. Vermehrt greifen Menschen in der Schweiz auf Fastfood und Tiefkühlkost zurück, was in Maßen genossen unproblematisch ist, sich jedoch zum Problem entwickeln kann: Übergewicht und schlechte Gesundheitswerte (zB mangelhafte Blut- und Leberwerte, Vitaminmangel, fehlende Mineralien) werden zur schnellen Folge. 

Statistiken zeigen in den letzten Jahren einen drastischen Anstieg an Übergewicht bereits bei Kindern und Jugendlichen. Tendenz steigend. Mittlerweile gilt jeder zweite Bürger der Schweiz als übergewichtig. Der Trend zu den sogenannten Schreibtischtätigkeiten leistet ebenfalls einen Beitrag zur mangelhaften Bewegung und unterstützt somit die negative Entwicklung des Übergewichts.

Warum ist gesunde Ernährung wichtig?

Ernährungsberater ist nicht nur ein interessanter, sondern auch ein sehr sinnstiftender Beruf: Gesunde, ausgewogene Ernährung ist ein Kulturgut: bewusst gute Lebensmittel für ein Essen einkaufen, gemeinsam ein Mahl zubereiten, am Tisch in entspannter Atmosphäre das Gericht als Familie oder mit Freunden zu sich nehmen. Qualifizierte Ernährungsberater legen hier den Grundstein für zukünftige Generationen einer ganzen Volkswirtschaft: Das Ernährungsverhalten von Kindern wird maßgeblich von ihren Eltern geprägt, die im ungünstigen Fall die eigenen schlechten Angewohnheiten an ihre Kinder weitergeben.

Während in anderen Kulturkreisen sich bereits seit langer Zeit die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Ernährung Medizin ist und die Wahl der richtigen Lebensmittel Ursache und Heilmittel von Erkrankungen sein kann, wird im westlichen Kulturkreis Ernährung meist noch vorrangig als Deckung des Energiebedarfs (Kalorien) verstanden. In ganzheitlichen Krankenhäusern wird auch in der Schweiz zunehmend die Ernährung als maßgeblicher Bestandteil der medizinischen Behandlung verstanden.

In all diesen Bereichen sind gut ausgebildete Ernährungsberater/innen gefragt, die einen maßgeblichen Unterschied im Leben von Menschen bewirken können.

Was machen ein/e Ernährungsberater_in?

Ernährungsberater_innen beraten vorrangig bestimmte Zielgruppen: Leistungssportler optimieren ihr körperliches Training mit optimaler Protein- und Vitaminversorgung, Schwangere haben besondere Ernährungsanforderungen um die Gesundheit ihres Kindes und die eigene zu fördern und Kinder brauchen andere Anreize um sich für ein gesundes Essen zu entscheiden.

Deswegen analysieren Ernährungsexperten zunächst die persönliche Essgewohnheiten und erarbeiten gemeinsam mit dem Kunden einen Ernährungsplan, welcher die Umstellung des Essverhaltens unterstützen soll. Im Anschluss besteht die Tätigkeit des Ernährungsberaters darin, den Kunden während dieser Phase zu begleiten und zu motivieren.
In der Regel endet die Tätigkeit des Ernährungsberaters erst nachdem die gesetzten Ziele erreicht wurden.

Wie wird man Ernährungsberater, Diätassistent, Experte für Diätetik?

Wer andere auf dem Weg zu einer gesunden Ernährung zeigen möchte, braucht eine fundierte Ausbildung. In der Schweiz stehen Ihnen unterschiedliche Wege offen sich als Diätexperte zu qualifizieren:

  • Studium an einer Fernschule
  • Präsenzstudium
  • Weiterbildungen für bestimmte Berufsgruppen (zB Heilpraktiker, medizinisches Personal)

Wie sieht der Arbeitsalltag von Ernährungsberatern aus?

Nach ihrem Fernstudium arbeiten Ernährungsberater teilweise als Selbstständige und beraten all die Klienten, die sich Rat suchend an sie wenden. Die meisten Ernährungsberater sind hingegen angestellt: Unternehmen jeder Branche benötigen Ernährungsberater, falls sie ihren Arbeitnehmern eine Kantinenverpflegung anbieten. Der Ernährungsberater wählt des Speisenangebot aus und achtete auf eine ausgeglichene Zusammensetzung an Eiweiss, Kohlenhydraten, Fett, Vitaminen und Mineralien. Gleiches gilt für Seniorenheime, Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten und deren Catering-Anbieter. In Hospitalen beraten die Ernährungsberater zusätzlich die Patienten vor ihrer Entlassung, welche Lebensmittel krankheitsbedingt bevorzugt oder gemieden werden sollen.

Fakten zum Beruf des Ernährungsberaters:

  • Verdienst: zwischen 4980 – 5330 CHF pro Monat
  • Anforderungen: Freude am konkreten Handeln, analytisches Denken
  • Tätigkeiten:Zusammenarbeit mit Ärzten, Entwicklung von Präventionsprogrammen
  • Perspektive: nach zwei Jahren Berufserfahrung sowie kantonaler Genehmigung eigene Praxis möglich

 

Spezialisierungen und Weiterbildungen für Ernährungsberater

In der Schweiz leiden immer mehr Menschen an Lebensmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten. Wer unter Zöliakie, Glutenunverträglichkeit, Laktose- oder Fructoseintoleranz leidet, der sucht bei Leidensdruck die kompetente Hilfe eines Ernährungsberaters auf. Das Wissen zu Lebensmittelunverträglichkeiten und Lebensmittelallergien ist Bestandteil aller Ausbildungen zum Ernährungsberater.

Ernährungsberater/in im Fernlehrgang

Der große Vorteil eines Fernstudiums besteht in der freien Gestaltung Ihrer Lernphasen. Meist sind etwa 80% des Lernstoffs in Eigenregie und 20% in Form von Präsenzveranstaltungen zu erarbeiten. Jeder Anbieter legt dabei aber ein individuelles Verhältnis fest.

Das Studium ist in einzelne Module strukturiert. Zum Ende des Semesters erfolgt eine Prüfung zum jeweiligen Themengebiet.
Der Fernlehrgang zum Ernährungsberater umfasst durchschnittlich eine Dauer von neun Semestern. Sie erlernen unter anderem die Grundprinzipien der Ernährungslehre, wozu auch der sogenannte Lebensmittelkreis gehört. Darüber hinaus erlangen Sie die Fertigkeiten zur Berechnung von Energiebedarf und Energiegehalt.

Ausserdem entwickeln Sie ein Gespür für die Führung von Beratungsgesprächen sowie im Umgang mit Kunden. Da Sie nicht zu medizinischem Handeln berechtigt sind, gehören ausschließlich gesunde Personengruppen mit besonderen Lebensumständen zu Ihrem Tätigkeitsbereich.

 

Welche Vorteile hat ein Fernstudium?

Fernschulen richten sich an den Bedürfnissen von Studierenden aus, die berufstätig sind oder aus anderen Gründen (Auslandswohnsitz, Familie) zeitliche und örtliche Flexibilität schätzen. Ein Fernstudium der Ernährungswissenschaft ist in vielerlei Hinsicht vorteilhaft:

  • Online-Plattformen statt überfüllte Seminarräume: Ihr Fernstudium vermittelt die Lerninhalte über eine Online-Plattform, die Sie 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche nutzen können. Sie müssen nicht zum Ausbildungsort reisen und sind nicht an Vorlesungszeiten gebunden.
  • Keine Literaturrecherche und teure Bücher: Die Fernschule schickt Ihnen via Post alle Lernmaterialien zu oder stellt sie zum Download auf der Online-Plattform zur Verfügung. Für die Prüfungen benötigen Sie keine zusätzlichen Materialen oder Unterlagen.
  • Angemessener Zeitbedarf: Das Fernstudium kann neben einem Beruf in Vollzeit bewältigt werden. Der Arbeitsaufwand liegt bei etwa vier bis acht Stunden pro Wochen.

 

Wie ist ein Fernstudium zur Ernährungswissenschaft und Diätetik aufgebaut?

Die Lerninhalte von Fernkursen zum Ernährungsberater sind inhaltlich sehr ähnlich aufgebaut.

  • Grundlagen der Ernährungslehre und Lebensmittelkunde: Welche ernährungsphysiologische Besonderheiten hat die gewöhnliche Ernährung? Was sind Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett ernährungswissenschaftlich? Welche Lebensmittelgruppen gibt es? Wie setzt sich eine ausgewogene Ernährung zusammen?
  • Gesunde Ernährung bestimmter Zielgruppen: Ernährungswissenschaftliche Besonderheiten bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen, Schwangere, Senioren und Leistungssportlern
  • Ernährungsbedingte Krankheiten, insbesondere Übergewicht, Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zöliakie
  • Verschiedene Diäten und alternative Ernährungsformen: Anforderungen an eine vegetarische und vegane Ernährung, ketogene und Low-carb Diäten, sowie kritische Auseinandersetzung mit Ernährungstrends
  • Beratungsmethoden und Kommunikation: Wie werden Kinder und Jugendliche an eine gesunde Ernährung gewöhnt? Wie  überzeugt man Klienten von einer Ernährungsumstellung?
  • Ernährungspsychologie und Ernährungspraxis: Wie kommt es zu ungesunden Ernährungsgewohnheiten und Essstörungen? Bedeutung von Lebensmittelunverträglichkeiten und Lebensmittelallergien.

 

Anbieter des Fernstudiums Ernährungsberatung im Detail

BezeichnungDauer und AufwandKostenAbschlusszum Anbieter
Ernährung und DiätetikDauer des Fernstudiums: 8 Semester

Wöchentlicher Arbeitsaufwand: flexibel, etwa 1-3 Stunden (maximal 80% Berufstätigkeit ist empfehlenswert)
800 CHF pro Semester sowie 400 CHF an PrüfungsgebührenBachelor of Science SUPSI Ernährung & Diätetik Fernfachhochschule Schweiz (Schweiz)
ErnährungsberatungDauer des Fernstudiums: 15 Monate

zwischen 1650 CHF und 2250 CHF pro LehrgangZertifikat der Laudius AkademieLaudius Akademie (Schweiz)
Ernährungsberater/inDauer des Fernstudiums: 24 Monate

Wöchentlicher Arbeitsaufwand: flexibel, empfehlenswert sind etwa 8 Stunden
Die Kosten im Detail erfahren Sie nach kostenfreier Registrierung.Zertifikat der SGDSGD (Deutschland)
Ernährungsberater/inDauer des Fernstudiums: 15 Monate

Wöchentlicher Arbeitsaufwand: flexibel, empfehlenswert sind etwa 8 Stunden
Zur genauen Kostenübersicht ist zunächst eine unverbindliche Registrierung erforderlich.
ILS Abschlusszeugnis Ernährungsberatung. Davon ausgehend haben Sie die Möglichkeit, das ILS Zertifikat Ernährungsberater zu erlangen, nachdem Sie die Abschlussprüfung bestanden haben.
ILS (Deutschland)
Bachelor of Arts ErnährungsberatungDauer des Fernstudiums: 7 Semester

Wöchentlicher Arbeitsaufwand: flexibel
330 Euro monatlichBachelor of Arts in Ernährungsberatung Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (Deutschland)
Bachelor of ScienceDauer des Fernstudiums: 36 Monate

Wöchentlicher Arbeitsaufwand: flexibel
179 Euro monatlichBachelor of Science in ErnährungsberatungIUBH (Deutschland)

Erläuterung der Symbole:


Fernstudiengang mit akademischem Abschluss – Bachelor oder Master.


Weiterbildender Fernkurs ohne akademischen Abschluss (meist mit Zertifikat des Instituts)


Karriere-Tipp für angehenden Diät- und Ernährungsexperten im Fernstudium

Die Fernkurse sind alle sehr praktisch konzipiert. Wenn Sie noch nicht im sozial-medizinischen Bereich beruflich Tätig sind, dann erkundigen Sie sich, ob in Ihrer Nähe Kurzzeit-Praktika für Diätassistenten angeboten werden oder ob Sie bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber im Bereich Ernährung und Diätetik stundenweise hospitieren können. Wissen verfestigt sich noch besser, wenn Sie die neuen Kenntnisse gleich praktisch anwenden können und Sie die Umsetzung als Fernschüler in der Praxis erleben können.

 

Ein interessanter Erfahrungsbericht eines Fernstudierenden bei der SGD:

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Welche finanzielle Unterstützung bietet die Schweiz für Fernstudierende?

Wenn Sie sich finanzielle Unterstützung für Ihr Fernstudium wünschen, kann es sich durchaus lohnen, der kantonalen Stipendienstelle einen Besuch abzustatten.
Der Kanton, in dem Ihre Eltern den Wohnsitz haben ist immer auch für Sie der richtige Ansprechpartner, da sich die Zuständigkeit am Wohnsitz der . Dabei spielt es keine Rolle wo Sie letzten Endes ansässig sind.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit auf finanzielle Zuschüsse von Vereinen, Fonds oder Stiftungen. Zeitgleich eine Anfrage zu stellen lohnt sich in jedem Fall. Zudem sind auch einige Firmen positiv gegenüber einem Stipendium eingestellt. Halten Sie daher stets immer Augen und Ohren offen.

 

Die Alternativen zum Fernstudium

Präsenzstudium zum/ zur Ernährungsberater/in

Sie haben die Möglichkeit den Studiengang Ernährung und Diätetik unter anderem an der Fachhochschule Bern (BFH) in Vollzeit zu belegen. Die Dauer des Studiums umfasst sechs Semester zuzüglich zehn Monate Praxiserfahrung. Sie verlassen die Fachhochschule mit dem staatlich anerkannten Titel Bachelor of Sciente in Ernährung und Diätetik.

 

Ausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater

Das Ausbildungsangebot bei Paracelsus umfasst insgesamt 150 Stunden und richtet sich unter anderem an Heilpraktiker, Naturheilärzte sowie Gesundheits- und Lebensberater.
Am Ende der Weiterbildungsmaßnahme erhalten Sie das Pracelsius-Diplom Schweiz.

 

Ins Thema einlesen – die beste Literatur zum Thema

  • Ernährungslehre kompakt von Alexandra Schek
  • Einführung in die Ernährungslehre von Ernst Kofranyi und Willi Wirths
  • Erfolgreich selbstständig als Ernährungsfachkraft von Birgit Blumenschein und Susanne klein
  • Grundfragen der Ernährung von Cornelia A. Schlieper 

 

Quellen:
  • https://www.berufsberatung.ch/dyn/show/25437
  • https://www.zhaw.ch/de/lsfm/studium/bachelor/bachelor-in-lebensmitteltechnologie/
  • https://www.hes-so.ch/de/bachelor-ernahrung-diatetik-530.html
  • https://www.berufsberatung.ch/dyn/show/1900?id=3065
  • https://www.gesundheitsberufe.ch/berufe/bachelor-of-science-in-ernaehrung-und-diaetetik/
  • https://www.srf.ch/news/schweiz/wird-uebergewicht-in-der-schweiz-zur-volkskrankheit
  • https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ausbildung.html
  • https://www.lohncheck.ch/gehalt/Ern%C3%A4hrungsberater